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Standort Whitehill, Schottland

Nun ist die Überfahrt von Norwegen nach Schottland geschafft, vor der ich etwas Angst hatte. Rückblickend war sie anstrengend, unbequem, kalt und langweilig. Die erste Hälfte war „rough & choppy“, die zweite versöhnlicher. Trotz guter Wettervorhersage und tollem Wind hatten wir unerwartet 2 Meter hohe, spitze Wellen in den ersten 24 Stunden – wirklich und im wahrsten Sinn des Wortes zum Kotzen.

Remo und ich stellen beide fest, dass wir lange Überfahrten nicht wirklich gut finden und werden sie nur als Mittel zum Zweck einplanen. Für die Biskaya müssen wir uns etwas einfallen lassen, denn das traue ich mir nicht wirklich zu. Aber das dauert ja noch eine Weile...

Schottland ist ein krasser Kontrast zu Norwegen. Die Umgebung ist kühl, die Häuser aus grauem Stein und die Landschaft rauer – alles hat einen morbiden Charme. Nichts von norwegischer Lieblichkeit. Dafür sind die Menschen unglaublich freundlich und offen – so etwas habe ich noch nie erlebt! Es gibt Hafenmeister, die einen bei Ankunft am Steg erwarten und den kurzen Austausch so sehr schätzen, dass das korrekte Anlegen oft erst nach längerer Zeit abgeschlossen werden kann. Herrlich!

Es gibt wenige Freizeitboote, und die Häfen sind auf Berufsschifffahrt ausgerichtet. Die Einfahrt erfolgt immer erst nach Rücksprache via „VHF“ mit der „Port Control“. Man muss sich anmelden und angeben, woher man kommt und wohin man will. Auch navigatorisch ist es eine ganz andere Nummer. Durch den Tidenunterschied von rund 3 Metern müssen die Schläge genau berechnet werden. Strömungen und Tidenstände müssen berücksichtigt und mit der Karte abgeglichen werden, um die Wegpunkte zu wählen. Das heisst, ich koche aktuell ohne meinen „Aide de Cuisine & Casserolier“, während Remo über Tabellen, Karten und Almanachen brütet.

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Kommentare: 3
  • #1

    Guido (Dienstag, 25 Juni 2024 12:05)

    Hallo ihr Lieben,
    schön, dass ihr es gut geschafft habt. Hier in Nord-Norwegen ist es bei 12 Grad und Regen auch recht ungemütlich.
    Setzen gerade von Senja nach Andøya über.
    Liebe Grüße
    Guido

  • #2

    Serge (Dienstag, 25 Juni 2024 12:47)

    Aber die gute Rosalie zeigt sich hier im Hafen in ihrer ganzen Eleganz und wartet wohl gespannt auf das nächste Abenteuer�.
    Macht weiter so… ��

  • #3

    Ruedi (Dienstag, 25 Juni 2024 15:00)

    Danke für den tollen Bericht. Kann direkt nachfühlen.
    Macht weiter so. �