Bucht Punta da Moa
Wir liegen in einer ruhigen Bucht vor Vigo, und morgen machen wir uns auf den Weg nach Portugal. Wäre da nicht der Besuch, der in Porto auf uns wartet, wir würden vermutlich noch lange in diesen versteckten Buchten verweilen, die uns in ihren Bann gezogen haben. Galicien hat uns verzaubert – nicht nur durch seine Landschaft, sondern auch durch seine Menschen.
Seit unserer Ankunft scheint das Wetter uns wohlgesonnen. Die Sonne hat uns Tag für Tag begleitet, und es fühlt sich wie endloser Sommer an. Einzig der Atlantik erinnert uns daran, dass wir hier im hohen Norden Spaniens sind. Er ist eisig, und es kostet Überwindung, sich abends für einen „Schwumm“ hineinzuwagen. Doch die Erfrischung danach – unbezahlbar.
Die galicischen Rías sind wie Fjorde, nur dass sich hier Flusswasser und Meer vereinen und eine einzigartige Küstenlandschaft schaffen. Dieses Brackwasser scheint für Muscheln und Meeresfrüchte ideal zu sein, was sich auf den Tellern der Region widerspiegelt. Die Tapas hier sind ein Fest der Meeresfrüchte, so anders als die Tapas im Landesinneren. Zu meinem Glück und Remos leichtem Unmut, der sich tapfer durch Zamburinas und Camarones kämpft – mit Erfolg und wachsender Begeisterung. 😊
Was mich hier besonders berührt, sind die Begegnungen mit den Menschen. Es sind nicht nur freundliche Gesichter, es ist diese spontane Hilfsbereitschaft, die uns immer wieder überrascht. Ob tief gebeugt über das Navi, während wir den richtigen Weg suchen, oder im Supermarkt, ratlos vor einer Wand von Fertigsaucen – stets werden wir angesprochen, ob wir Hilfe benötigen. Heute zum Beispiel: Der Verkäufer, der gerade Regale auffüllte, nahm sich die Zeit, mich nicht nur zur richtigen Mayonnaise zu führen, sondern beriet uns auch noch beim Kauf von Dosenfisch und Meersalz. Zum Schluss übergab er uns sogar mit einem Lächeln an „seine“ Kassiererin. Wo erlebt man das bei uns?
Wenn ich eine Sache mit nach Hause nehme, dann die Offenheit, mit der die Menschen hier auf uns zugegangen sind. Es ist ein Vorsatz: offener zu sein, Gespräche zu suchen und Verbindungen zu schaffen, wo auch immer ich bin.
Eine weitere galicische Eigenheit, die ich meiner Mutter Katharina gewidmet habe, ist der Aperitif: roter Wermut. Hier wird er in grosszügigen Gläsern mit Eiswürfeln serviert, und die Auswahl ist überwältigend – nun hat es auch auf der Rosalie drei zur Auswahl. 😊 Die Gläser sind nicht wie bei uns mit einem mickrigen 4cl Schluck gefüllt, nein, hier wird grosszügig eingeschenkt, als würde man das Leben in vollen Zügen feiern.
Während ich diese Zeilen schreibe, versinkt die Sonne hinter den Hügeln unserer Bucht, und ich weiss schon jetzt: Das war nicht mein letzter Besuch in Galicien. Diese Region – mit ihrer wilden Schönheit und den offenen Herzen – hat einen Platz in meinem Herzen gefunden.
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Verena (Dienstag, 17 September 2024 21:04)
Liebe Malu
Wunderschön und berührend dein Bericht.
Dankeschön
renate (Dienstag, 17 September 2024 21:40)
das gönn ich euch von ganze
m herzen .wünsche euch weiterhin eine gute zeit .❤️❤️❤️��
Sandra (Dienstag, 17 September 2024 21:51)
Dieser Bericht liebe Malu hat mein Herz sehr berührt . ♥️
Weiterhin wünsche ich euch eine unglaublich schöne weiter Segel /Land / Menschen …Zeit
Lg Sandra �♀️
Maya (Dienstag, 17 September 2024 21:53)
Äs tuet eim im Härz grad ganz fescht guet di Bricht z‘läse�. Soo schön dases no so Härzensmönsche git.
I wünsche öich wyterhiin no ä gueti Reis mit schööne Iidrück. Häbet nech fescht Sorg��
Katharina (Mittwoch, 18 September 2024 08:06)
Es ist schön zu hören dass es euch gut geht. Danke für den schönen Bericht herzliche Grüsse passt gut auf euch auf Ich habe euch lieb.
Urs Beutler (Mittwoch, 18 September 2024 08:40)
Ein wunderschöner Bericht der berührt merci viu mau Malu.
Du hesches uf Punkt brunge……
Isch leider chli verlore gange bi üs.
Häbets guet uf eurem witere Wäg.
Beste Grüsse Urs&Kathrin